Die Blutegeltherapie ist dem Bereich der Ausleitungsverfahren zu zuordnen. In Europa wurde diese Therapieform erstmalig ca. 200 Jahre vor Christus erwähnt. Der Blutegel als Ringelwurm, steht in engem Verhältnis zu unserem Regenwurm. Er besitzt 3 Kiefer, auf denen die sog. Kalkzähne sitzen, mit deren Hilfe es ihm innerhalb weniger Minuten möglich ist auch besonders dicke Hautschichten zu durchdringen. Der Biss des Blutegels ist in der Regel nicht schmerzhaft. Er wird vom Patienten lediglich in Form eines leichten Ziehens oder wie ein Mückenstich wahrgenommen. Während des nachfolgenden Saugvorganges, sondert der Blutegel etwa 20 verschiedene Substanzen ab. Darunter das sog. Hirudin, dessen Wirkung vor allem als gerinnungshemmend aber auch antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend beschrieben wird. Der Blutegel saugt bis zu 10 ml Blut auf. Durch die anschließende Nachblutung, erhöht sich der Blutverlust auf bis zu 50ml. Dies kommt einem sanften Aderlass gleich, der sich wiederum positiv in Form einer allgemeinen Erleichterung, aber auch blutreinigend, entgiftend, entzündungs- und krampfhemmend äußert. Daher leiten sich auch die zahlreichen Indikationen zum Einsatz der Blutegel ab, hierzu gehören: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Gürtelrose, Gicht, Tinitus, oberflächliche Thrombosen, Furunkel, Karbunkel, Nasennebenhöhlenentzündungen, Brustdrüsenentzündungen, Ödeme, Unterschenkelgeschwüre, Blutergüsse, Arthrose, Arthritiden, Mittelohrentzündungen, Hämorrhoiden, Schleimbeutelentzündungen aber auch Hypertonie, allergische und neuralgische Beschwerden. Nach dem Ansetzen, saugen Die Blutegel zwischen 30 und ca. 60 min. Die entstandene Wunde blutet noch einige Zeit nach. Am darauffolgenden Tag, muss die Wunde noch einmal kontrolliert werden und ein Verbandswechsel erfolgen. Wenn Sie weitere Fragen zu dieser oder anderen Therapieformen haben sollten, stehe ich Ihnen gerne in einem unverbindlichen Beratungsgespräch zur Verfügung.